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DJ Interview

DJ Francois Frommage als Schulprojekt und Hausaufgabe

  • Niklas rief mich an, weil er für ein Schulprojekt ein Interview mit einem DJ aus München führen sollte. Warum gerade ich Teil seiner Hausaufgabe sein sollte, beantwortete er wie folgt:

    "Wir haben uns dann also die besten Event DJ und Hochzeits DJ aus München rausgesucht, also diejenigen bei denen wir der Meinung waren dass sie viel von ihrer Arbeit erzählen können, viel Erfahrung haben und denen ihr Beruf wichtig ist. Und weil einem bei dir im Internet sofort viele sehr gute Bewertungen ins Auge fallen, du eine gut gestaltete eigene Homepage hast und auf mehreren Seiten zu sehen warst, warst du direkt eine unserer ersten Wahlen."
  • Was soll man dazu noch sagen? Ich freue mich natürlich riesig darüber, wenn anderen meine Arbeit gefällt. Aber dass ich als DJ dann sogar einen Teil zu einem Schulprojekt beitragen darf, macht mich schon ein bisschen stolz.

    Von daher, danke Niklas für diese tolle Gelegenheit. Und weil ich mich so sehr darüber gefreut habe, habe ich nicht nur die Fragen beantwortet, sondern das ganze extra dafür auch als Q&A Video aufgenommen.

Q&A mit Hochzeit und Event DJ Francois Frommage


Hier findest du alle Fragen und Antworten zum nachlesen:

  • Wie ist dein echter Name und wie bist du auf deinen Künstlernamen gekommen?


    Mit echtem Namen heiße ich Tobias. Warum ich mich für „Francois Frommage“ als Künstlernamen entschieden habe, das weiß ich leider nicht mehr genau.
  • Mein Vorliebe für französischen Käse hat in jedem Fall eine gewisse Rolle gespielt. Damit der Herr „Frommage“ auch noch einen passenden Vornamen bekommt, habe ich mir wohl gedacht, dass eine entsprechende Alliteration gut im Gedächtnis bleiben würde. Bisher hat mich noch keiner drauf angesprochen, dass in meinem Namen das „Frommage“ falsch geschrieben ist. Ich fand einfach, dass der Name mit Doppel M geschrieben besser aussieht. Außerdem muss man sich ja ein bisschen abheben.

    Erst später hab ich gesehen, dass es auch eine Disney Figur mit dem selben Namen gibt. Also nicht Tobias, sondern Francois Frommage. Und wenn die Kreativen Köpfe von Disney und ich unabhängig voneinander auf die selbe Idee kommen, ist das doch ein gutes Zeichen!
  • Warum bist du DJ geworden bzw. was hat dich dazu inspiriert?


    Die Tatsache, dass ich jetzt vorwiegend als DJ unterwegs bin, hat nix mit meinem bisherigen Berufswunsch und Schulischem Werdegang zu tun. Das ganze war eigentlich mehr Zufall.
  • Ich hab schon immer viel Musik gemacht und spiele seit meiner Juden Klavier und Schlagzeug. Direkt nach meinem Schulabschluss hab ich mir gedacht, super, jetzt wirst du endlich Musiker und verdienst damit dein Geld. Ein Tag später kam dann die Frage auf, wie verdient man als Musiker überhaupt Geld? Weil ich in meinem Freundeskreis nahezu der einzige war, der etwas mit Musik zu tun hatte, konnte mir niemand diese Frage beantworten. Das war Ende August. Und weil am 1. September die Ausbildungen beginnen, hab ich Dann hab ich schnell eine Ausbildung als Hotelfachmann gemacht.
  • Braucht man irgendwelche Voraussetzungen oder Vorkenntnisse um ein DJ zu werden?


    Um die Frage zu beantworten muss man sich anschauen, was den die verschiedenen Tätigkeitsbereiche sind, in denen man sich als DJ bewegt.

    Dabei unterscheidet man zwischen einem Club DJ und einem Mobilen DJ.

    Ein Club DJ legt in einem bestimmten Club eine jeweilige Musikrichtung auf. Der Club ist in dem Fall der Arbeitsplatz und innerhalb dieser Firma gibt es für die verschiedenen Bereich wie Technik, Licht, Ton, Buchhaltung, Marketing, Verkauf usw eigene Angestellte.
  • Der Mobile DJ vereint in der Regel alle diese Bereiche in einer Person. Ich bin als Mobiler DJ unterwegs. Aus diesem Grund muss ich mich mit der Technik auskennen. Ich muss wissen, wie meine Ton-Analage funktioniert und wie ich das Licht programmiere und steuern kann. Ich kümmere mich selber um die Abrechnung und führe Kundengespräche. Die Webseite gestalte ich selbst und schreibe alle Texte selbst. Ich drehe und schneide die Videos auf meinem Youtube Kanal selbst und pflege meine Social Media Kanäle.

    Um also auf die Frage zurückzukommen: Als Club DJ musst du dich gut in deiner Musikrichtung auskennen, die nötigen Technischen Fähigkeiten als DJ besitzen. Wenn du dabei noch gut auf Leute eingehen kannst ist das auch von Vorteil. Alles weitere übernimmt in der Regel der Club-Chef.

    Als Mobiler DJ ist es wichtig, dass du dich auch mit den restlichen genannten Bereichen beschäftigst. Die Party zu rocken ist eine Sache. Aber irgendwer muss dich ja auch einmal für seine  Party buchen.
    • Arbeitest du mit anderen DJs zusammen?


      Vor Ort auf einer Veranstaltung in der Regel nicht.

      Natürlich macht es Spaß gemeinsam mit anderen DJs aufzulegen und sich von ihnen Inspirieren zu lassen. Im mobilen Bereich aber möchte ich mich ganz auf den Auftraggeber und die Tanzfläche konzentrieren.
    • Ich weiß, andere Djs tun sich leicht damit Kollegen mit auf eine Veranstaltung zu nehmen. Mich persönlich lenkt das aber zu sehr von meiner eigentlichen Aufgabe ab.

      Es gibt allerdings einen Bereich, in dem ich mit anderen Djs zusammenarbeite. Wenn ich Anfragen nicht bedienen kann, weil ich entweder bereits gebucht bin oder die Anforderungen nicht erfüllen kann, greife ich auf mein DJ Netzwerk zurück. Dort kann ich dann den passenden DJ für den jeweiligen Kunden und die Veranstaltung finden.
    • Wo legst du am liebsten auf?


      Da ich kein Club DJ bin, habe ich natürlich keinen Lieblings Ort, an dem ich auflege. Ich kann aber die Umstände beschreiben, unter denen mir meine Arbeit als DJ besonders viel Spaß macht:
    • Ich mag den direkten Kontakt mit dem Publikum. Ich mag es,wenn man mir auf die Finger schauen kann und sehen kann, dass das was ich mache direkten Einfluss auf die Stimmung hat. Ich möchte ein Teil der Gesellschaft sein und nicht nur meinen Körper verkaufen.
    • Was machst du für deinen Beruf wenn du gerade nicht auflegst?


      Wie ich es in der Frage mit den nötigen Voraussetzungen bereits gesagt habe, besteht meine Arbeit als DJ nur zu einem, kleinen Teil aus „auflegen.“

      Ich bin auch nicht nur als DJ unterwegs. Eine ganz normale Woche bei mir sieht wie folgt aus:

      Weil ich üblicherweise am Wochenende unterwegs bin, versuche ich Montags einen Gang zurückzuschalten um etwas Freizeit zu haben. Leider gelingt mir das nur selten. Also sind Montag und Dienstag bei mir meine festen Büro-Tage. Ich beantworte die Anfragen, mache die Nachbereitung der Veranstaltungen vom Wochenende, schneide Videos usw. Ich habe einen Abschluss als Jazzpianist und spiele Schlagzeug.

      Mittwoch und Donnerstag unterrichte ich an einer Musikschule. Vor und nach dem Unterricht bin ich häufig in meinem Büro und erledige die Dinge, die ich am Montag und Dienstag nicht geschafft habe. Zusammen mit meiner Frau arbeite ich an verschiedenen Geschäftsmodellen. Auch das sind Bereiche, mit denen mich mich neben meinem Job als DJ beschäftige.
    • Freitags bin ich wieder im Büro und bereite die nächsten Gigs vor. Welche Veranstaltungen stehen an. Playlisten für die Veranstaltungen erstellen, Equipment checken und einladen. Wenn am Freitag Abend kein Job ansteht, versuche ich Kraft für das WE zu tanken.

      Samstag geht’s dann zum Gig und Sonntag Vormittag / Mittag zurück ins Büro um das Auto mit der Technik auszuladen.

      Wenn du aufgepasst hast stellst du fest, dass von den 7 tagen noch kein freier Tag dabei war. Das ist der große Vorteil, wenn man vorwiegend selbständig ist. Man findet genug Arbeit für jeden Tag der Woche. Ich bin sehr dankbar über die vielen tollen Möglichkeiten, die sich mir bieten. Natürlich haben diese Möglichkeiten auch damit zu tun, dass ich hart dafür arbeite. Während andere von einer 4 Tage Woche träumen, hätte ich oft gerne noch einen 8. Tag zur Verfügung. Aber solange ich Spaß daran habe und das Gefühl hab mein Potenzial noch nicht ganz auszuschöpfen, halte ich das Tempo durch und empfinde das ganze nicht als echte Arbeit.
    • Wie bereitest du dich auf ein Event vor?


      Standardmäßig frage ich bei Vertragsabschluss die Kontaktdaten sämtlicher Ansprechpartner ab. Zur Vorbereitung telefoniere ich meine Liste durch um so alle nötigen Infos von sämtlichen beteiligten Dienstleistern zu bekommen. Dann muss ich mich nicht auf die Aussagen einer Person verlassen, sondern kenne alle Zusammenhänge.

      Als nächstes gehe ich nochmal den Schriftverkehr mit dem Veranstalter / Kunden durch. Um welche Veranstaltung geht es? Firmenfeier, Hochzeit, Messe usw...
    • Wenn es konkrete Liedwünsche gibt erstelle ich mir eine Playlist für das jeweilige Event und mache mir vorab schon mal Gedanken, welche Songs gut zum Event, dem Veranstalter und der Gäste passen würden.

      Dann checke ich den Technikbedarf. Welche Anlage wird benötigt, in welchem Umfang wird Licht gebraucht. Habe ich alle nötigen Kabel eingepackt und ist die Hardware komplett. Auf dem Vertrag steht auch nochmal das Datum der Veranstaltung und die genaue Adresse.

      Ich schaue mir die Distanz auf Google Maps an und rechne aus, welche Fahrzeit ich kalkulieren muss. In der Regel geschieht das alles am Tag vor der VA. Dann hab ich am Veranstaltungstag selbst keine Eile und kann sicher sein, dass alles bestens geplant ist.
    • Was ist das skurrilste was dir bei deiner Arbeit jemals passiert ist?


      Da ich eine Zeitlang im Hotel unter anderem im Nachtdienst in der Nähe vom Hbf gearbeitet habe, ist mir keine menschliche Regung mehr fremd. Aus dieser Zeit stammt auch eine Begegnung, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Während der Wies'n Zeit hatte ich eine Nachts Dienst, als ein nackter Mann aufgelöst die Hotel Lobby betrat.

      Peinlich berührt wandte er sich an mich und raunt er mir zu, er habe leider seinen Zimmer Schlüssel verloren. Mangels Kleidung, fand er natürlich seinen Geldbeutel nicht und in genau diesem befand sich sein Ausweis. Aber ohne Ausweis kann ich den Gast nicht dem Zimmer zuordnen. Also zog er es vor, einen Kollegen von sich im Nachbarzimmer zu wecken, damit er ihm Unterschlupf gewähre. Mein Angebot, ihm ein Handtuch zu reichen, damit er seine Blöße bedecken konnte, lehnt er ab. Er habe es nackt bereits bis hierher geschafft, da sollten die letzten Meter mit dem Aufzug keine Herausforderung sein.
    • Die restliche Nacht über blieb es ruhig, bis die ersten empörten Gäste auf mich zu kamen. Der Aufzug sei ein wenig schmutzig. Da das Housekeeping erst in einer Halben Stunde ihren Dienst antrat musste ich mich selber darum kümmern. Als ich den Aufzug betrat sah, ich was die Gäste mit „schmutzig“ meinten.

      Der betrunkene und nackte Wies'n Besucher hatte scheinbar Durchfall und hat in dem Zuge den Aufzug als Toilette missbraucht. Was für mich an der Sache skurril und bemerkenswert war, war nicht die Tatsache, dass ein Betrunkener in den Aufzug geschissen hat. Aber, hey, wem ist das noch nicht passiert?

      Vielmehr stellte sich mir die Frage, wie zur Hölle er es geschafft hatte sogar die Wände und die Decke mit seiner Sprühwurst zu dekorieren.
    • Wie ist deine Gage und kannst du davon gut leben?


      Um wirtschaftlich Arbeiten zu können, muss ein DJ seine Gage richtig kalkulieren.

      Neben dem Honorar, dass man für seine Leistung bekommen möchte, muss man Dinge wie Anschaffungskosten für Technik und Musik, Fahrtkosten, Zeitaufwand für Verwaltung, Kosten für Büro und Lager, Versicherung und Steuern mit einrechnen. Natürlich spielen auch Dinge wie Erfahrung sowie Angebot und Nachfrage eine wichtige Rolle. Aus diesen ganzen Faktoren berechnet sich dann die Gage.
    • DJs haben oftmals Events die bis in die Nacht gehen - bekommst du trotz deiner Arbeit genügend Schlaf?


      Der große Vorteil von selbständiger Arbeit ist, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann. Aus diesem Grund kann ich mir leichter Freiräume schaffen, wenn sie nötig werden. Deswegen kann ich gut einen Mittagsschlaf einbauen, wenn er nötig ist. Wichtig ist dennoch ein einigermaßen gleichmäßiger Schlafrhythmus. Samstags und Sonntags erst morgens um 5 Uhr ins Bett zu kommen  ist kein Problem, wenn man das Defizit in den folgenden Tagen ausgleichen kann.
    • Macht dich dein Beruf glücklich?


      So sehr ich diesen Satz vermeiden wollte, so sehr trifft er doch zu: Wenn du das machst, was du liebst, musst die nie mehr Arbeiten. 

      Genau aus diesem Grund kann ich mein hohes Arbeitspensum halten ohne das Gefühl zu haben, zuviel zu Arbeiten. Ich liebe die Herausforderung und freue mich darüber immer wieder neue Fähigkeiten an mir zu entdecken.
    • Musst du dich für deine Arbeit um Bürokratie kümmern?


      Verwaltung und Buchhaltung ist das O und A, wenn man ein erfolgreiches Unternehmen führen möchte.

      Neben meinem eigenen DJ Business arbeite ich zusammen mit meiner Frau an verschiedenen Geschäftsbereichen. Ich muss die Mietkosten für Unterrichtsräume, das Büro, die Ausgaben für Lehrer und Musiker, Personalabgaben und Honorare im Blick haben. Wer davor die Augen verschließt und auf gut Glück wirtschaftet, erlebt spätestens bei der Steuererklärung sein blaues Wunder.

      Außerdem ist es ein gutes Gefühl, wenn man es schwarz auf weiß sieht, dass man mit seiner Arbeit auch anderen einen finanziellen Mehrwert bietet.

    Wenn du auch Fragen an mich hast, dann schick mir jetzt eine Nachricht. Ich werde sie dir so schnell wie möglich beantworten!